Pax Dei
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Die Widersacher, Teil 2 - Leidvolle Ernte

Harvest of Sorrows
Gaeune, Großinquisitor, das flammende Schwert des göttlichen Zorns, Diener von Päpstin Gloria II, Ad futuram rei memoriam.
Dem Willen von Päpstin Gloria II mit großem Eifer folgend, wie es die pastorale Pflicht verlangt, hat die Gemeinde zur Auslöschung der Ketzerei das Wesen und den jüngsten Anstieg der häretischen Sethianer innerhalb des Königreichs Anatolia untersucht und versucht herauszufinden, welche Rolle sie bei den teuflischen Ereignissen spielten, die zu der schmachvollen und ehrenlosen Ermordung unseres neunten Erlösers Loios führten.
Unser frommer Wunsch treibt uns an, durch harte Arbeit alle Irrtümer an der Wurzel auszurotten, denen wir inmitten dieser verlorenen Seelen begegnen. So wie ein weiser Arbeiter sein Feld mit der Hacke beackert, so gebrauchen wir den Eifer und die Hingabe unseres Glaubens, um jene verbrannten Herzen zurückzuerobern, die wir an diese Abscheulichkeit verloren hatten.
Durch diese Untersuchungen und große Mühen unsererseits sind uns die ungeheuerlichen Fakten bezüglich der Existenz dieses Ordens zu Ohren gekommen. In ganz Anatolia, in all seinen Provinzen, Städten, Territorien, Regionen und Diözesen geben sich Personen aller Geschlechter den Beschwörungen, Zaubereien und der Magie hin, ungeachtet ihres Seelenheils entsagen sie sich dem Pax Dei. Sie widmen sich abscheulichem Aberglauben, Zaubersprüchen, Vergehen, Verbrechen und Missetaten, verursachen Fehlgeburten bei Mensch und Tier, verderben die Ernte der Felder, die Trauben der Reben und die Früchte der Bäume, quälen Schwärme, Herden und Tiere aller Art und fügen ihnen Schmerzen und Leid zu, und zerstören Weingärten, Obstplantagen, Wiesen, Weiden, Ernten, Getreide und andere Früchte der Erde.
Daher ist es mein Wunsch und meine Pflicht, alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, durch die meine Inquisitoren an der Ausübung ihres Amtes gehindert werden, auf dass sie mit allen gebotenen Mitteln verhindern mögen, dass der Makel der Ketzerei und ähnlicher Übel sich ausbreitet und die Unschuldigen verdirbt. Unser frommer Glaube drängt uns zu handeln, damit die genannten Provinzen, Städte, Territorien, Regionen und Diözesen in den besagten Teilen Anatolias nicht des ihnen zustehenden Amtes der Inquisition beraubt werden.
Daher ersuche ich den Heiligen Stuhl um ein Dekret, dass es den genannten Inquisitoren Kraft der apostolischen Autorität Ihrer Heiligkeit erlaubt, das Amt der Inquisition ungehindert auszuüben und die besagten Personen für ihre Vergehen und Verbrechen zu züchtigen, einzukerkern und zu bestrafen.

---- Gaeunes Bericht an den Heiligen Stuhl im Frühling 3899 AC, ein Jahr, nachdem Loios der neunte Erlöser durch die Hand der Prinzen Anatolias ums Leben kam und der Große Niedergang begann.

Adversaries
Chloë, magister doloris, treue Dienerin der heiligen Inquisition und demütige Schülerin des Armozel, Ad futuram rei memoriam.
Wie befohlen und mit dem Eifer, der unserem heiligen Ziel gebührt, werde ich über die Erkenntnisse berichten, die wir aus dem verderbten Geist der sethianischen Ketzer extrahierten, deren Schicksal in unsere Hände gelegt wurde und deren Leben wir sorgfältig und mit der angemessensten Seelsorge beendet haben.
Der Ursprung des widerwärtigen Dogmas der sethianischen Häresie und die Essenz ihres Handelns ist der Glaube, Gott sei ein rein spirituelles Wesen. Sein Reich erstrecke sich daher ausschließlich auf die spirituelle Welt, während alles Weltliche und Zeitliche vom Teufel, den sie Rex Mundi nennen, geschaffen worden sei, um Seelen aus dem Himmel zu locken.
Sie betrachten alles Weltliche als unrein und wertlos, selbst ihr irdisches Leben und ihren eigenen Körper. Die Sethianer glauben, dass sie in diese Welt wiedergeboren werden, bis sie erreicht haben, was in ihrer perversen Vorstellung spiritueller Vollkommenheit gleichkommt. Erst dann können sie zum letzten Mal wahrhaft sterben und der Schöpfung entkommen, die sie als eine Ausgeburt des Bösen betrachten.
Des Weiteren glauben sie, dass alle Seelen im Königreich des Himmels gleich seien. Es gäbe keine männlichen oder weiblichen Seelen, ja überhaupt keine Körper oder Formen. Die Trennung der Menschheit in Geschlechter sei eine Schöpfung des Teufels und die fleischliche Liebe nur eine Falle, die aufgestellt worden sei, um den Geist zu verderben und ihn der Kontrolle des Teufels zu unterwerfen. In ihren Augen ist das Beseitigen jeglicher Geschlechtertrennung und die Missachtung ihres eigenen Körpers auf schändlichste und entwürdigendste Weise ein Versuch, Gott näher zu kommen.
Ihre verdorbenen und perversen Überzeugungen können somit wie folgt zusammengefasst werden:
  • i. Alles Weltliche ist unrein und eine Schöpfung des Teufels.
  • ii. Nichts ist es wert, sich daran zu erfreuen.
  • iii. Nichts ist es wert, gerettet zu werden.
  • iv. Unsere sterbliche Existenz hat weder Bedeutung noch Wert.
  • v. Je weniger man sich dem irdischen Leben hingibt, desto näher ist man Gott.
  • vi. Das Opfern des eigenen Lebens bringt eine sethianische Seele der Rückkehr in den Himmel einen Schritt näher.
  • vii. Das Opfern des eigenen Lebens bringt eine sethianische Seele der Rückkehr in den Himmel einen Schritt näher.
Diese Missachtung von Gottes Schöpfung, die zur Folge hat, dass randalierende Banden besagter Ketzer das Land durchstreifen und mörderische Verwüstung anrichten, muss mit allen Mitteln gestoppt werden.
Es ist daher von größter Wichtigkeit, dass der Orden bei der Verrichtung von Gottes Werk nicht von weltlichen Autoritäten behelligt oder anderweitig behindert wird. Ferner soll unser päpstliches Dekret all jenen, die sich ihm widersetzen, Exkommunikation, Suspendierung, Interdikt und noch schrecklichere Strafen, Verweise und Züchtigungen in Aussicht stellen.

---- Brief der Inquisitorin Chloë an den Großinquisitor Gaeune am Tag vor der Großen Berufungsmesse 3901 AC , in dem sie ihn drängt, die sethianischen Ketzer auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen.